Am 06.Dezember musste der Krampus den Nikolaus in die Häuser zur Bescherung begleiten. Der Advent Das Kirchenjahr fängt mit dem Advent an. Es ist Brauch in der Kirche und in der Stube einen Adventskranz aufzustellen: einen mit Tannenzweigen geflochtenen Kranz, worin vier Kerzen stecken. Früher waren drei von ihnen violett und sollten an die Buße erinnern. Eine Kerze, die letzte, die man entzündete, deutet das bevorstehende Weihnachtsfest und somit die Geburt Jesus an. Um sich würdig auf das Weihnachtsfest einzustimmen, werden im Advent die “ Rorate“, feierliche Gottesdienste gehalten.
Ein fast verschwundener Brauch besteht darin, abends den Rosenkranz zu beten. Das ganze Jahr über, besonders aber im Advent, versammelte sich die ganze Familie in der Stube, um zu beten. Im Advent herrscht eine geheimnisvolle Stimmung im Haus. Die Kinder warten auf den Nikolaus oder den Krampus, wenn sie nicht so brav gewesen sind. Sie helfen beim Kekse backen und hoffen auf den ersten Schnee, um endlich die Rodel und die Skier vom Dachboden zu holen. Das Haus wird mit Tannenzweigen geschmückt. Zum richtigen Zeitpunkt wird vom Vater der Tannenbaum für das Weihnachtsfest ausgesucht und nach Hause gebracht. Am 24. Dezember wird er geschmückt und die Krippe aufgestellt. Nach der Bescherung am Heiligen Abend gehen alle zur Christmette. Am Ende der Messe wird die Kirche verdunkelt, nur die Kerzen brennen noch und es ertönt “ Stille Nacht, Heilige Nacht“. Der Heilige Abend ist bei den Kindern natürlich besonders beliebt. Er erinnert an die Geburt Jesus, an dem das Christkind kommt und alle beschenkt. Nach altem Tiroler Brauch dürfen in keinem Haus die Weihnachtskrippe und der Christbaum fehlen.
Die Krippen reichen von den einfachsten, nur aus Papierfiguren oder mit der Wiege des Christkindleins zwischen Blumen und Kerzen erstellten, bis zu grandiosen und komplizierten Kunstwerken, mit Darstellungen von Bergen, Dörfern, Schafherden usw. Die Figuren sind gewöhnlich aus Holz und werden oft von Mitgliedern der Familie selbst geschnitzt. Sehr beliebt sind die kunstvollen Grodener Schnitzereien. Nach dem Christtag folgt der 28.Dezember der Tag der Unschuldigen. In Messen wird dafür gebetet. Nach dem Jahreswechsel, zu dem ein Feuerwerk gehört, um das neue Jahr gebührend zu empfangen, ziehen dann in den ersten Januartagen die Sternsinger mit den “ Heiligen Drei Königen“ durchs Land und segnen die Räume. Die drei Schulbuben oder auch Mädchen sind mit bunten Gewändern und Kronen angetan. Sie führen den biblischen Stern auf einen langen Stab mit sich. Die Sternsinger, darunter auch immer ein Mohr, mit schwarzem Gesicht, singen ein “ Dreikönige-Lied“ und wünschen den Familien alles Gute für das kommende Jahr.
Sie bringen den Familien: Dorfbewohnern erhalten die Sternsinger Spenden, die für die Missionen, oder anderen wohltätigen Zwecken verwendet werden. Auf den Höfen werden die Sternsinger bewirtet und können sich bei einer kleinen Stärkung kurz ausruhen, bevor es weitergeht: ein schöner und lebendiger Brauch. Mit dem Brauch der Sternsinger in der Weihnachtszeit ist auch heute stets ein christlicher Neujahrswunsch verbunden, der nach dadurch unterstrichen wird, dass mit geweihter Kreide die Buchstaben C+M+B an die Haustüren geschrieben werden. Nach heutiger Deutung stehen die Buchstaben für “ Christus Mansionem Bendicat“, das so viel bedeutet wie:“ Christus segne dieses Haus“. Die Buchstaben werden aber vielerorts auch mit den Namen der Hl. Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar erklärt. zu den Buchstaben wird noch die Jahreszahl hinzugefügt.